Aktualisierung: 1. Januar 2024 |
Geschichte
Geschichte der Blockflöte
Die Blockflöte hat eine lange Geschichte. Anfangs war sie nur ein einfaches Holzrohr; mit der Zeit wurde sie verbessert.
Im 16. Jahrhundert war sie geradezu ein modisches Instrument. Wohlhabende Familien besaßen ganze Sammlungen von Blockflöten verschiedener Größe. Freunde luden sich gegenseitig zu Abenden mit Gesang und Blockflötenspiel ein. Um 1700 veränderte Jacques Hotteterre, der Enkelsohn des Erfinders von Oboe und Fagott, die einfache Blockflöte von Grund auf; von da an waren Tonhöhe und Stimmung einander angeglichen. Und auf einmal nahmen auch große Komponisten sich ihrer an. Es wurden Sonaten eigens für Blockflöten komponiert. Händel schrieb für sie, und in Bachs "Brandenburgischem Konzert Nr. 4" hört man ihre schnellen Läufe. Über hundert Jahre lang war die Blockflöte sehr beliebt, besonders, nachdem Hotteterre sie verbessert hatte. Dann wurde sie plötzlich durch die klangreichere Querflöte in den Schatten gestellt. Der sanfte, weiche Ton der Blockflöte passt gut zu Bratsche und Cembalo; gegen die kräftigeren Instrumente wie Geige und Klavier, die damals gebräuchlich waren, konnte er sich weniger behaupten. Eine Zeitlang gab es beide Flötentypen nebeneinander, dann führte die Blockflöte 150 Jahre lang ein Leben im Verborgenen. 1906 erwarb der Franzose Arnold Dolmetsch eine Blockflöte aus dem 18. Jahrhundert, die ihn so interessierte, dass er etwa 10 Jahre später die ersten modernen Blockflöten nach ihrem Vorbild bauen ließ.
Der Spieler bläst durch ein pfeifenartiges Mundstück, in dem ein Holzblock mit scharfer Kante sitzt. Gegen diese Kante wird der Atem gepresst und bringt so die Luftsäule im Instrument zum Vibrieren. Schwierig ist es, den Luftstrom genau zu bemessen; bläst man etwas zu wenig, bleibt der Ton aus, das Instrument spricht nicht an; ein bisschen zu viel Atem - und der Ton fiept und springt eine Oktave höher. Die Blockflöte hat eine konische Bohrung und 8 Löcher, die sehr sorgfältig mit den Fingern bedeckt werden müssen, damit die Töne nicht quietschen.
Besuchen Sie doch einmal das Blockflöten-Museum und erfahren Sie noch viel mehr Interessantes und Wissenswertes rund um die Blockflöte.
Eine sehr ausführliche Darstellung der Geschichte der Blockflöte - allerdings in englischer Sprache - finden Sie auf der Recorder Home Page von Nicolas S. Lander.
Stationen in der Geschichte der Blockflöte in Stichworten
Steinzeit
Knocheninstrumente
Mittelalter (14. / 15. Jahrhundert)
Göttinger-Flöte
Dordrecht - Flöte
Die Instrumente konnten rechts und links gespielt werden, deshalb Doppel-Löcher.
Einhandflöte mit 3 Tonlöchern, mit der freien Hand wurde eine Trommel gespielt
Blockflöten mit 8 Tonlöchern
Renaissance (16. / 17. Jahrhundert)
Consortmusik (gemischte Ensembles)
Verzierungskunst (Diminutionskunst)
- Ganassi
- Orlando di Lasso
- Susato
Ganassi Flöten mit großen Tonlöchern, weiter Innenbohrung und Schalltrichter
Frühbarock (17. Jahrhundert, ca. 1600 - 1680)
Generalbass / Basso Continuo: Die Oberstimme eines Satzes wird generell auf die durchlaufende Basslinie bezogen.
Solistische Bedeutung für die Blockflöte.
- Frescobaldi
- Castello
- Praetorius
- van Eyck
- Schütz
Hieronymus F. Kynseker (1636 - 1686) baut zweiteilige Flöten
Hochbarock (Spätbarock) (17. / 18. Jahrhundert, ca. 1650 - 1750)
Flauto dolce, flute douce
Hauptsächlich Alt
Keine Ensembles mehr
- Vivaldi
- Corelli
- Sammartini
- Bigaglia
- Marcello
- Telemann
- Bach
- Quantz
- Händel
- Purcell
- Hotteterre
- Couperin
- Boismortier
Blockflöte jetzt dreiteilig.
Zierringe, wertvolle Materialien
Blockflötenbauer:
- Denner
- Oberlender
- Gahn
- Stanesby
- Bressan
- Rippert
- Hotteterre
Tenorblockflöte auf d': Voiceflute
Klassik & Romantik (18. - 20. Jahrhundert, ca. 1780 - 1930)
Querflöte (Böhmflöte), Flageolet, Czakan
- Mozart
- Haydn
- Beethoven
- Diabelli